Streicherkompositionen standen bei den diesjährigen cresc-Biennale im Mittelpunkt
Streicherkompositionen standen bei den diesjährigen cresc-Biennale im Mittelpunkt © Rainer Sturm / pixelio.de

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cresc-Biennale 2024 - Ryoji Ikeda

Beim diesjährigen cresc-Festival stand das Motto "Fadenspiele" im Casals-Forum in Kronberg im Mittelpunkt. Ry?ji Ikeda präsentierte drei Streicherkompositionen, inspiriert von verschiedenen Aspekten des Lichts. Im Konzert wurden drei seiner akustischen Kompositionen aufgeführt.

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"Fadenspiele" war das Leitthema des diesjährigen cresc-Festivals und manifestierte sich im Casals-Forum in Kronberg als reine "Saitenspiele": drei Streicherkompositionen von Ry?ji Ikeda, die von verschiedenen Aspekten und Erscheinungsformen des Lichts inspiriert waren.

Bekannt geworden ist der Japaner Ry?ji Ikeda, Jahrgang 1966, vor allem durch seine groß angelegten Klang- und Videoinstallationen, nachdem er zuvor lange Zeit als Performance-Künstler und in der experimentellen elektronischen Musik tätig war. Seine Ausgangsbasis sind in der Regel mathematisch-abstrakte Strukturen und Daten, die er künstlerisch zum Leben erwecken möchte, wobei er das gesamte Spektrum der heute verfügbaren Technologien einsetzt.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern wurde Ry?ji Ikeda dazu inspiriert, rein akustische Kompositionen zu schaffen. Drei dieser Werke waren im Februar in Amsterdam nach ihrer Premiere nun beim Konzert in Kronberg zu hören: in "Mirror" wurde sowohl der spiegelbildliche Aspekt in der symmetrischen Struktur des Notenmaterials als auch das Optische umgesetzt: die zwei jeweiligen Musiker bewegen sich aufeinander zu und aneinander vorbei.

Von der Idee des weißen Lichts geht das meditativ-statische Stück "Prism" aus, woraus klangliche Blöcke herausgeschnitten werden, und "Reflection" zeigt sich wuselig bewegt in den hohen Stimmenlagen, scheut jedoch melodisch auch vor pathetischen, manchmal fast schon filmischen Wendungen nicht zurück. Abseits der erwarteten Neue-Musik-Idiomatik war das Konzert erfrischend, oder wie der Komponist es selbst leicht lakonisch ausdrückt: "Die Musik ist mikroskopisch und sehr komplex, aber sie bleibt harmonisch. Ich möchte nichts erschaffen, was zu seltsam und fremd ist. Es geht darum, die Herausforderung anzunehmen, etwas Ungewöhnliches zu erleben, das zugleich auch ein wenig schön sein soll".

"cresc-Biennale 2024 - Ryoji Ikeda" im Überblick

cresc-Biennale 2024 - Ryoji Ikeda

von Ikeda

Mit Ensemble Modern

Casals-Forum in Kronberg

23. Februar 2024

Sendezeit Do, 27.06.2024 | 20:00 - 21:30 Uhr
Sendung hr2-kultur "Konzertsaal"
Radiosendung